«Wir waren heute beim Türken»

Dr. Halyna Leontiy geht dem Komischen auf den Grund. Sie erforscht Komik und Satire über Fremdheit und Migration, über Befremdung und Zugehörigkeit. Mit Witzen kann man Tabus brechen; Kommunikationssituationen entkrampfen und Gespräche ermöglichen. Aber es hat eben jeder seinen Humor und nicht alle finden alles witzig. Humor verbindet und trennt zugleich. Wer wollte heute noch über Juden«witze» der Nazis lachen? Komik im weitesten Sinne hat nicht ausschließlich, aber doch auch mit politischer Korrektheit zu tun, mit Zugehörigkeit zu Gruppen und Schichten, zu Kulturen und Nationen. Komik hat auch etwas mit Politik und Ideologie zu tun, mit Herrschaft und Aufruhr, mit Subversion und Therapie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft geht in den Keller, um das Lachen zu erforschen. Denn Dr. Halyna Leontiy ist die Leiterin des DFG-Projektes Migration und Komik am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).

Halyna Leontiy konzentriert sich mit ihrer Forschungsgruppe auf Migrantengruppen aus Osteuropa (Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion) und aus der Türkei, stellt ihr Projekt und die ersten Ergebnisse vor und stellt sich Fragen des lachenden Publikums.


«Wir waren heute beim Türken»
Grenzen und Potentiale des deutsch-türkischen (Comedy-)Kabaretts für die multikulturelle Gesellschaft Deutschlands

Diskussion im Rahmen des Forschungsprojektes Migration und Komik
(KWI Essen) 22. Mai 2014 17 bis 19 Uhr