Der Blaue Stuhl

Es ist bunt, es ist schrill, es ist zum neunten Mal im Katakomben-Theater so herrlich dramatisch undramatisch. Wieder wird das Theater der gebrochenen Stücke in seiner Einmaligkeit gespielt. Wer Augen hat, sehe, wer Ohren hat, höre, wer Zeit hat, komme! Es existieren Gerüchte, dass Leute deshalb nicht zu «Postdrama» ins Katakomben-Theater kommen, weil sie nicht wissen, was es ist. Wer es nicht gesehen hat, wird es nie wissen, wer es nur einmal gesehen hat, wird es vielleicht nicht verstehen, wer es unbedingt wissen will, wird es erfahren. Jemand behauptet, es hätte etwas mit Jazz zu tun, ein anderer spricht von «Interkulturalität im Theaterraum», es ist kaum mehr als Godots Flüstern in Abwesenheit:

Die große Romantik, das Zerbrechen der Sehnsüchte, das Bodenlose der Illusion «Kunst» und immerzu ungebrochen der Wunsch, die Trivialität und Banalität des Lebens zu transzendieren, beschäftigen Kunst und Künstler, Publikum und Genießer, Ästheten und Liebende. Romantiker aller Länder vereinigt euch auf dem Blauen Stuhl, bemächtigt euch dieses kleinen wackeligen Holzgestells, das die Welt bedeuten kann, wenn man nur daran glaubt. Texte, Fragmente, Szenen in der 9. postdramatischen Präsentation.